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Rauchentwöhnung E-Zigarette und Nikotinersatztherapie im Vergleich

Autor: Sabine Mattes

Die E-Zigarette erwies sich bei der Zielgruppe als deutlich effektiver. Gleichzeitig schienen die Nutzer motivierter, die Intervention beizubehalten. (Agenturfoto) Die E-Zigarette erwies sich bei der Zielgruppe als deutlich effektiver. Gleichzeitig schienen die Nutzer motivierter, die Intervention beizubehalten. (Agenturfoto) © iStock/GoodLifeStudio
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Wer mit dem Rauchen aufhören will, kann unterstützend auf E-Zigaretten oder eine Nikotinersatztherapie zurückgreifen. Doch welche Methode bietet die größeren Erfolgsaussichten?

Insgesamt 135 Raucher stellten sich für eine randomisierte Kontrollstudie zur Verfügung. Die Teilnehmer hatten alle bereits erfolglose Entwöhnungsversuche hinter sich. Im Rahmen der Untersuchung erhielten sie entweder einen achtwöchigen Vorrat einer Nikotinersatztherapie ihrer Wahl (n = 67) oder ein E-Zigaretten-Starter-Kit mit einem Gutschein für den Erwerb von Nachfüllpacks (n = 68). Kontrolltermine fanden nach vier Wochen und einem halben Jahr statt. Primärer Endpunkt der Studie war eine Reduzierung des regulären Zigarettenkonsums um mindestens 50 % beim Follow-up nach sechs Monaten, sekundärer Endpunkt eine vollständige Abstinenz. Der Nachweis erfolgte durch eine CO-Messung der Atemluft.

Mithilfe des Dampfgeräts erreichten 18 Teilnehmer (26,5 %) das primäre Studienziel. 13 weitere (19,1 %) kamen sogar ganz von normalen Zigaretten weg. Mit der Ersatztherapie gelang dies nur 6,0 % bzw. 3,0 %. Die E-Zigarette erwies sich damit bei der untersuchten Zielgruppe als deutlich effektiver. Gleichzeitig schienen die Nutzer motivierter, die Intervention langfristig beizubehalten – inklusive möglicher Risiken. Denn nach einem halben Jahr dampfte immerhin noch knapp die Hälfte von ihnen. Die Nikotinersatztherapie wurde nur von jedem Zehnten fortgeführt. Die höhere Erfolgsquote könnte damit zusammenhängen, dass die E-Zigarette bei Rauchern eine größere Befriedigung auslöst. Eignen würde sie sich daher für Menschen, denen das Aufhören schwerfällt.

Quelle: Myers Smith K et al. Addiction 2021; DOI: 10.1111/add.15628