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Vorhofflimmern Herz-Biomarker sagt Risiko für Hirninsult voraus

Autor: Dr. Judith Lorenz

Eine erhöhte Konzentration des Wachstumsfaktors ­Bone ­Morphogenetic ­Protein 10 (BMP10) könnte in Zukunft als Biomarker für ein erhöhtes Risiko eines Hirninfarktes dienen. Eine erhöhte Konzentration des Wachstumsfaktors ­Bone ­Morphogenetic ­Protein 10 (BMP10) könnte in Zukunft als Biomarker für ein erhöhtes Risiko eines Hirninfarktes dienen. © magicmine – stock.adobe.com
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Das Risiko für einen Hirninfarkt bei einem Patienten mit Vorhofflimmern kann künftig womöglich anhand eines neuen Biomarkers abgeschätzt werden. Dabei ist es gleichgültig, ob der Patient eine orale Antikoagulation erhält oder nicht.

Eine gefürchtete Komplikation des Vorhofflimmerns ist der kardioembolisch bedingte is­chämische Schlaganfall. Wie stark ein Patient davon gefährdet ist, kann möglicherweise anhand eines Biomarkers abgeschätzt werden.

Der hauptsächlich vom Vorhofmyokard exprimierte Wachstumsfaktor ­Bone ­Morphogenetic ­Protein 10 (BMP10) scheint unabhängig von einer begleitenden Antikoagulation das Risiko für einen Hirninsult vorherzusagen, wie Wissenschaftler um Prof. Dr. ­Ziad ­Hijazi von der Universität ­Uppsala gezeigt haben. Die Gruppe griff hierzu auf Daten der ­ACTIVE-A-, der ­AVERROES- und der ARISTOTLE-Studien mit zusammen mehr als 16.000 Patienten mit Vorhofflimmern und erhöhtem Risiko für isch­ämischen Schlaganfall zurück. 2.974 der Teilnehmer waren ausschließlich mit Acetyl­salicylsäure behandelt worden, die übrigen 13.079 hatten zudem einen Vitamin-K-Antagonisten oder ­Apixaban erhalten.

In den zu Beginn der Studien entnommenen Blutproben fanden sich für Frauen, Menschen mit niedrigem BMI, höherem Lebensalter und gestörter Nierenfunktion höhere BMP10-Konzentrationen. BMP10 erwies sich dabei unabhängig von einer Therapie mit oralen Antikoagulanzien als starker eigenständiger Risikofaktor für eine zerebrale Isch­ämie. Ein Zusammenhang zu schweren Blutungen oder dem Sterberisiko fand sich hingegen nicht.

Quelle: Hijazi Z et al. Eur Heart J 2022; DOI: 10.1093/eurheartj/ehac632