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Nach Myokardinfarkt früh und aggressiv mit Statinen behandeln

Autor: Tobias Stolzenberg

Nach einem Herzinfarkt muss möglichst schnell das LDL-Cholesterin gesenkt werden. Nach einem Herzinfarkt muss möglichst schnell das LDL-Cholesterin gesenkt werden. © skd – stock.adobe.com
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Keine falsche Bescheidenheit, bitte: Am ehesten profitieren Patienten nach einem Myokardinfarkt von einer Statintherapie, die früh startet und ausreichend aggressiv ist.

Durch schnelles massives Absenken der LDL-Plasmakonzentration nach einem Herzinfarkt lässt sich das Risiko für weitere kardiovaskuläre Ereignisse und Tod reduzieren. Das konnten schwedische Forscher anhand von Real-World-Daten belegen. Sie werteten dazu die Registerakten von mehr als 40 000 Patienten aus, die mit Myokardinfarkt in die Klinik gekommen waren und zur Sekundärprophylaxe eine Statintherapie erhalten hatten.

Diejenigen, deren LDL-Cholesterin in den sechs bis zehn Wochen nach dem Infarkt am stärks­ten gesenkt wurde (absolute Reduktion 1,85 mmol/l) hatten in den folgenden vier Jahren ein um 32 % verringertes Herztod­risiko verglichen mit dahingehend am wenigsten gut kontrollierten Patienten (absolute Reduktion 0,36 mmol/l). Auch die Wahrscheinlichkeit für Myokard- oder Hirninfarkt war bei ihnen deutlich verringert (Hazard ­Ratio 0,81 bzw. 0,76), ebenso das Risiko für Mortalität (HR 0,71), Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz (HR 0,73) oder Revaskularisierung der Koronargefäße (HR 0,86).

Quelle: Schubert J et al. Eur Heart J 2020; DOI: 10.1093/eurheartj/ehaa1011