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Hypertonie Sauer macht gesund

Autor: Sabine Mattes

Wie genau Essig im Körper wirke, sei noch nicht vollständig bekannt, räumen die Autoren ein. Wie genau Essig im Körper wirke, sei noch nicht vollständig bekannt, räumen die Autoren ein. © Pixel-Shot – stock.adobe.com
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Wenig Salz, viel Olivenöl, reichlich Nüsse: Es gibt vieles aus dem Bereich der Ernährung, was einen hohen Blutdruck senken soll. Jetzt kommt etwas Neues ins Spiel: Essig.

Fast jeder zweite Erwachsene leidet an einer Hypertonie. Die Liste an Nutritiva, die dagegen wirken sollen, ist lang, ihre Wirkung allerdings oft umstritten. Gibt es etwas, das wirklich hilft? Ja, sagt eine Gruppe von Wissenschaftlern um Hossein Shahinfar von der Iran University of Medical Sciences in Teheran – und zwar Essig.

30 ml Essig täglich sind am effektivsten

Laut den Ergebnissen ihrer Metaanalyse kann die Einnahme von 30 ml Essig pro Tag dazu beitragen, den Blutdruck deutlich zu senken. Die Forscher stützen sich auf die Daten aus vier verschiedenen Studien mit insgesamt 298 Teilnehmern im Alter zwischen 44 und 51 Jahren. Die jeweilige Interventionsgruppe nahm über einen Zeitraum von sieben bis zwölf Wochen täglich zwischen 15 und 30 ml Essig zu sich. Die Erhebungen stammten aus dem Iran, Pakistan und Japan.

Die Blutdruckwerte der Teilnehmer sanken bis zu einer maximalen Konsummenge von 30 ml Essig am Tag stetig. Wenn die „Höchstdosis“ eingenommen wurde, reduzierte sich der systolische Druck im Mittel um 3,25 mmHg und der diastolische um 3,33 mmHg.

Wie genau Essig im Körper wirke, sei noch nicht vollständig bekannt, räumen die Autoren ein. Sie vermuten, dass die Essigsäure und ihre fördernde Wirkung auf die Kalziumaufnahme eine Rolle spielen könnten, ebenso ihr Effekt auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System.

Die Ergebnisse sollten auf Grund der noch dürftigen Datenlage zunächst mit Vorsicht interpretiert werden, schreiben die Autoren. Weiterführende Studien mit größeren Grundgesamtheiten und längerer Dauer müssten folgen, um die Erkenntnisse zu bestätigen.

Quelle: Shahinfar H et al. Complement Ther Med 2022; 71: 102887; DOI: 10.1016/j.ctim.2022.102887