Anzeige

COVID-19 Sport weist Coronavirus in die Schranken

Autor: Annette Kanis

Die körperliche Aktivität wurde durch Selbstauskunft-Fragebögen sowie objektive Messungen von Herzfrequenz und Beschleunigung erfasst. Die körperliche Aktivität wurde durch Selbstauskunft-Fragebögen sowie objektive Messungen von Herzfrequenz und Beschleunigung erfasst. © Andrey Burmakin – stock.adobe.com
Anzeige

Körperlich aktiv sein lohnt in vielerlei Hinsicht. So auch bei der Vorbeugung gegen COVID-19. Denn sportlich Aktive infizieren sich seltener und erleiden seltener schwere verläufe, wie eine Untersuchung ergab.

Sport senkt die Wahrscheinlichkeit für eine SARS-CoV-2-Infektion, beugt schweren COVID-Verläufen vor und hat positive Auswirkungen auf die Hospitalisierungsrate und die Sterblichkeit der Betroffenen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler, die sich insgesamt 16 Studien mit insgesamt knapp 2 Millionen Erwachsenen angeschaut und die Daten in einer Metaanalyse neu ausgewertet haben.

Dr. Yasmin Ezzatvar von der Universitat de València und ihre Mitautoren verglichen Daten von körperlich aktiven und nichtaktiven Menschen (mittleres Alter 53,2 Jahre, 53 % Frauen). Sie berücksichtigten international erfasste Daten bis März 2022. Die Beobachtungen beziehen sich daher auf die Beta- und Delta-Varianten des Virus.

Die körperliche Aktivität wurde durch Selbstauskunft-Fragebögen sowie objektive Messungen von Herzfrequenz und Beschleunigung erfasst. Waren Menschen regelmäßig körperlich aktiv, hatten sie ein um 11 % geringeres relatives Risiko für Infektionen. Schwere COVID-19-Verläufe und Krankenhausaufenthalte kamen um 34 % bzw. 36 % seltener vor. Bei sportlichen Infizierten führte die Infektion zudem deutlich seltener zum Tod als bei den inaktiven (Differenz: 43 %).

Nach genauerer Analyse der Daten kommen die Studienautoren zu dem Schluss, dass der größte Nutzen bei 500 MET*-Minuten pro Woche zu beobachten war. Das entspricht 150 Minuten moderatem oder 75 Minuten Training mit hoher Intensität. Im Rahmen dieser körperlichen Aktivität sehen die Autoren ein großes Präventionspotenzial, um schwere Verläufe und Sterblichkeit zu minimieren. Ein genaueres Bild lasse sich allerdings nur mit Daten zu den neuen Virusvarianten und weiteren Untersuchungen mit ähnlicheren Studiendesigns zeichnen.

* Metabolic Equivalent of Task

Quelle: Ezzatvar Y et al. Br J Sports Med 2022; DOI: 10.1136/bjsports-2022-105733