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Corona: Masken werden zum Umweltproblem – Richtlinie zur Entsorgung gefordert

Autor: Kathrin Strobel

Medizinische Masken: Ein wichtiger Bestandteil der Schutzmaßnahmen – und ein Umweltproblem, wenn sie achtlos weggeworfen werden. Medizinische Masken: Ein wichtiger Bestandteil der Schutzmaßnahmen – und ein Umweltproblem, wenn sie achtlos weggeworfen werden. © iStock/eric1513
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Das Tragen medizinischer Masken gilt als wichtige Maßnahme zur Eindämmung der Coronapandemie. Doch die Einwegprodukte sind ein Problem für die Umwelt.

Weltweit landen jede Minute etwa drei Millionen Masken im Müll oder werden anderweitig entsorgt. Die meisten davon sind Einwegprodukte aus Plastikmikrofasern. Anders als bei Plastikflaschen gibt es für medizinische Masken derzeit noch keine offizielle Richtlinie zur sachgemäßen Entsorgung. Meist landen sie daher im gewöhnlichen Restmüll.

Das ist ein Problem, erklären der Toxikologe Professor Dr. Elvis­ ­Genbo Xu von der ­Syddansk Universitet in Odense und der Umwelt­ingenieur Professor Dr. Zhiyong­ ­Jason Ren von der Princeton University. Denn die Masken sind nicht biologisch abbaubar – sie zerfallen innerhalb weniger Tage bis Wochen und verbreiten sich als Mikro- oder Nanoplastik in den Ökosystemen. Wie groß der Schaden ist, der dadurch angerichtet wird, lässt sich bislang nicht abschätzen. Klar ist jedoch, dass sich aus den Kunststoffen schädliche Chemikalien wie Bisphenol A lösen können.

Um die Umweltverschmutzung durch Masken abzumildern, schlagen die beiden Experten verschiedene Maßnahmen vor:

  • das Aufstellen von Mülleimern, die ausschließlich für die Entsorgung medizinischer Einwegmasken vorgesehen sind
  • die Implementierung einheitlicher Richtlinien zur Entsorgung
  • den Einsatz von wiederverwendbaren Textilmasken
  • die Entwicklung biologisch abbaubarer Einwegmasken

Quelle: Pressemitteilung Syddansk Universitet