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Koronare Herzkrankheit: Hochintensives Intervalltraining praxistauglich und sicher

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Die kardiorespiratorische Fitness ließ sich im Vergleich zum moderaten Training mit einem hochintensiven Intervalltraining stärker verbessern. Die kardiorespiratorische Fitness ließ sich im Vergleich zum moderaten Training mit einem hochintensiven Intervalltraining stärker verbessern. © iStock/Elena Medoks
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In der Sekundärprävention bei koronarer Herzkrankheit ist ein hochintensives Intervalltraining machbar und sicher. Im Vergleich zu einem moderaten Training ist dann auch der Nutzen für die Herzgesundheit größer.

Zur Steigerung der respiratorischen Fitness von KHK-Patienten wird in der kardialen Sekundärprävention ein moderat-­intensives kontinuierliches Training als geeignet angesehen. Einen besseren Trainingseffekt erzielen die Patienten allerdings durch ein hochintensives Intervalltraining (HIIT). Internationale Leitlinien indes halten sich mit entsprechenden Empfehlungen zurück. Es sei fraglich, ob intensive Übungen von den Betroffenen angenommen werden, ob ein solches Training sicher­ ist und ob es Erfolg bringt.

Eine randomisierte Monozenterstudie lieferte nun Daten zu diesem Thema. Demnach erwies sich ein HIIT bei Personen mit KHK als praxistauglich und sicher.

Deutlich verbesserte kardio­respiratorische Fitness

Die kardiorespiratorische Fitness, gemessen als ­VO2peak, war bei den Untersuchten nach vier Wochen besser als nach einem moderaten Programm. Einbezogen in die Untersuchung waren 93 sporttaugliche Patienten. Die eine Hälfte absolvierte über vier Wochen zunächst unter Anleitung, dann über elf Monate zu Hause dreimal pro Woche ein forderndes Intervalltraining. Die restlichen Teilnehmer durchliefen das Standard­programm mit gemäßigten Übungen. Der anspruchsvolle Trainingsplan sah pro Einheit vier mal vier Minuten hochintensives Training mit dreiminütigen aktiven Erholungsphasen auf etwa 50 % des Leistungsmaximums vor. Die andere Gruppe führte ihre Übungen über 40 Minuten mit moderater Intensität durch.

Nach vier Wochen war die kardio­respiratorische Fitness bei den intensiv Trainierenden um 10 % gestiegen, bei den Vergleichspersonen um 4 %. Die Adhärenz über die ersten vier Wochen lag in beiden Gruppen bei 90 %. Die Langzeitadhärenz beim Intensivtraining betrug 53 %, bei den moderat Übenden waren es 41 %. Der Wert für ­VO2peak war nach elf Monaten in beiden Gruppen vergleichbar. Intensiv trainierende Patienten mit guter Adhärenz zeigten aber noch deutliche Zuwächse während der ambulanten Phase. Kardiale Zwischenfälle während der Trainingseinheiten traten nicht auf.

Quelle: Taylor JL et al. JAMA Cardiol 2020; DOI: 10.1001/jamacardio.2020.3511