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Kaffee gegen das Zittern – senkt Koffein das Parkinsonrisiko?

Autor: Lena Becker

Koffein ist unter anderem für seine neuroprotektiven Eigenschaften bekannt. (Agenturfoto) Koffein ist unter anderem für seine neuroprotektiven Eigenschaften bekannt. (Agenturfoto) © iStock/skynesher
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Ob viel Koffein und erhöhte Uratwerte eine präventive Wirkung auf Parkinson haben, untersuchte ein Forscherteam.

Schützt die tägliche Tasse Kaffee womöglich vor Parkinson? Koffein und auch Urate besitzen neuroprotektive Eigenschaften, in dem sie z.B. als Ant­agonist die Adenosinrezeptoren besetzen. Bereits in früheren Studien wurden hohe Werte beider Stoffe mit einem reduzierten Risiko für die Erkrankung in Verbindung gebracht. Eine Forschergruppe der Harvard Medical School in Boston untermauert diese jetzt mit neuen Ergebnissen.

Urate scheinen einen ähnlichen Effekt zu haben

Die Wissenschaftler bedienten sich dazu der Daten von 566 Teilnehmern der Harvard Biomarker Study, worunter sich 369 Patienten mit einem diagnostizierten idiopathischen Parkinsonsyndrom sowie 197 gesunde Kontrollen befanden. Zu Beginn der Langzeitstudie musste jeder Plasmaproben abgeben, anhand derer die Bostoner Kollegen nun die Uratlevel bestimmen konnten.

Ein Fragebogen gab Aufschluss darüber, wie häufig die Teilnehmer in den letzten zwölf Monaten vor Studieneinschluss zu Kaffee, Tee und Softgetränken gegriffen und somit Koffein konsumiert hatten.

Wie sich herausstellte, hatten die Parkinsonpatienten geringere Mengen Koffein zu sich genommen als die Kontrollprobanden. Frauen kamen im Schnitt auf 30 mg weniger pro Tag, bei den Männern fiel der Unterschied mit täglich -125 mg sogar signifikant aus. Im Bereich der niedrigsten Koffeinzufuhr lag die Prävalenz des Syndroms um mehr als 70 % höher als unter dem höchsten Konsum.

Ähnlich fielen die Ergebnisse zum Urat aus. Männlichen Erkrankten wurden Werte nachgewiesen, die im Schnitt um 0,46 mg/dl unter denen gesunder Männer lagen. Bei den Frauen zeigte sich eine mittlere Differenz von -0,45 mg/dl.

Quelle: Bakshi R et al. Journ of Parkins Dis 2020; 10: 505-510; DOI: 10.3233/JPD-191882