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Hypertonie: Salz hebt den Effekt gesunder Kost auf

Autor: Dr. Susanne Gallus

Wenn man den Salz-Konsum nicht herunterfährt, wird es auch nichts mit der blutdrucksenkenden Ernährung. Wenn man den Salz-Konsum nicht herunterfährt, wird es auch nichts mit der blutdrucksenkenden Ernährung. © fotolia/Melica
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Bei Hypertonie ist eine „gesunde“ Ernährung nur dann gesund, wenn auch die Salzmenge reduziert wird.

Zwischen 1997 und 1999 wurden über vier Tage Blutdruck und Ernährungsverhalten von 4680 Freiwilligen untersucht. An zwei Tagen gaben die Probanden jeweils Sammelurin (24 h) ab. Die 40–59-jährigen Männer und Frauen kamen aus den USA, Großbritannien, Japan und China.

Das Team um Dr. Jeremiah Stamler, Northwestern University, Chicago, prüfte in seiner aktuellen Analyse, ob der blutdrucksteigernde Effekt einer salzhaltigen Ernährung durch eine „blutdruckgesunde“ Kost kompensiert werden kann. Dafür durchforsteten die Forscher den Speiseplan der Teilnehmer in Hinblick auf 80 Nährstoffe, die mit einem niedrigeren Blutdruck assoziiert sein könnten. Und sie bestimmten in den Urinproben u.a. die Konzentration von Natrium als Spiegel der Salzzufuhr.

Pro 7 g steigt der systolische Druck um 3,7 mmHg

Im Schnitt lag der tägliche Salzkonsum bei 10,7 g/Tag, also deutlich über der britischen Empfehlung von 6 g (und der der WHO).

Mit zunehmender Salzaufnahme stieg der Blutdruck, wie die Auswertung der RR-Daten von 2195 US-Amerikanern zeigte. Mit jeden 7 g Salz mehr oberhalb des Durchschnittswerts erhöhte sich der systolische Blutdruck um 3,7 mmHg. Die Nährstoffanalyse ergab, dass der negative RR-Effekt salzhaltiger Kost auch bei ansons­ten gesunder „blutdrucksenkender“ Ernährung auftrat, d.h. durch diese nicht ausgeglichen werden konnte.

Quelle: Stamler J et al. Hypertension 2018; 71: 631-637